Erlebnisbericht von der Buch Berlin 2015

Mein persönlicher Erlebnisbericht von der Buchmesse Buch Berlin 2015 und meinen Kinderbuch-Lesungen.

Erlebnisbericht von der Buch Berlin 2015

Mein Bericht von der Buch Berlin 2015

Die Buch Berlin letztes Wochenende begann für mich schon Freitag Früh bei einer Lesung in einer Wilmersdorfer Grundschule. Ich durfte auf einem urgemütlichen blauen Sessel Platznehmen, der mir das Gefühl vermittelte, er wäre magisch und ich könnte mit ihm davonfliegen. Ich las aus „Die Reise nach Himmelblau“ und 50 Erst- und Zweitklässler hörten mir gespannt zu. Im Anschluss stürmten ungefähr 20 Kinder gleichzeitig los und hielten mir ihr Taschengeld unter die Nase. So was hatte ich mit wenigen Kindern zwar schon erlebt, doch noch nie mit so vielen auf einmal. Dann war da dieses Mädchen, das kein Geld hatte und versprach, zur Buchmesse zu kommen. Ich sagte ihr, dass ich mich freuen würde, war mir aber sicher, dass ihre Eltern andere Pläne hätten.

Dann kam die Messe. Mein supergeniales Kistenkonzept (nicht mehr Bücher in eine Kiste, als ich hochheben kann) ersparten mir und meiner Frau einen Rückenschaden und so verlief der Messeaufbau ohne altersbedingte Schmerzen. In einem Vortrag von Juliane Jacobsen über Kinderbuchlesungen konnte ich auch noch nützliche Dinge erfahren, z.B. zur direkten Einbindung der Zuhörer ins Geschehen und ihrer emotionalen Bindung an die Helden.

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Die erste und sehr exklusive Lesung am Samstag

In meiner ersten Lesung am Samstag kamen nur zwei Kinder. Wie ein Entertainment-Profi las ich natürlich trotzdem, denn auch nur ein Zuhörer ist ein Zuhörer und mit diesem kleinen Publikum hatte ich ja einst begonnen. Eines der Kinder – ein Junge – fragte mich bei der Lesung, warum ich einfach so viele Seiten überblättere. Ich sagte darauf spontan, dass die Stellen nicht wichtig sind. Ein schwerer Fehler! Als er später zum Stand kam und das Buch kaufte, fragte er, wo er denn weiterlesen muss. Da musste ich ihm erklären, dass die überblätterten Seiten schon wichtig waren, nur eben nicht in diesem Moment. Künftig werde ich das gleich so sagen :-)

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Am Stand von „Leuchtturm der Abenteuer“

Am Stand hatte ich auch viele lustige Erlebnisse. Ein Mädchen schaute sich neugierig meine Bücher an. „Die kenne ich“, sagte sie, „ein Mitschüler hat mir davon erzählt“. Da wurde ich neugierig und wollte mehr wissen. „Woher kommst du denn?“, fragte ich. „Aus Brandenburg“ (Stadt), antwortete sie und Oliver Welke würde jetzt vermutlich einen bösen Spruch dazu machen. Dennoch war ich baff, so wie damals, als eine Bücherei aus Königs Wusterhausen alle meine Bücher bestellt hatte. Vielleicht bin ich in Brandenburg (Land) ja schon eine Berühmtheit und bekomme das in Berlin nicht mit? Sie interessierte sich für „Hüter des Kristalls“. Ich erzählte ihr von Tim. Er wünscht sich im Schlaraffenland, er könnte schneller die vielen Leckereien essen. Daraufhin düsen fliegende Gummibärchen direkt in seinen Bauch und er wird immer dicker … Dann düste sie wie eine Rakete zu ihren Eltern und kaufte schließlich das Buch.

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Die zweite Lesung am Sonntag war rappelvoll

Am Sonntag machte ich bei meinen Käufern am Stand mehr Werbung für die Lesung und es wurde nicht voller als zuvor, sondern rappelvoll. Ich las allerdings auch direkt vor Klaus Baumgart, dem Autor von Lauras Stern. Diese Lesung wollte ich dann auch nicht verpassen und so blieb ich mit meinem Sohn gleich da und lernte viel über die Geschichte eines Bestsellers vom Profi persönlich.

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Klaus Baumgart erzählt von „Lauras Stern“

Am Ende kam noch das kleine Mädchen vom Freitag mit ihren Eltern im Schlepptau und kaufte „Die Reise nach Himmelblau“. Die schönen Erlebnisse mit meinen jungen Lesern und Zuhörern sind nicht zu toppen, doch auch mit den erwachsenen Messe-Teilnehmern und Besuchern habe ich viele positive Dinge erlebt. So zeigte mir eine Autorin am Nachbarstand ihr Bilderbuch für Kleinkinder. Als ich es las, wurde mir plötzlich klar, welche Kinderbücher ich mir für meinen Verlag wünsche. Es sind Bücher mit Magie, die ein wohliges Gefühl vermitteln, die von Liebe und Freundschaft erzählen und eine Moral enthalten. Eines habe ich jetzt gefunden und es kommt vielleicht schon Anfang nächsten Jahres heraus. Ich habe nette Leute kennen gelernt und mich mit ihnen vernetzt. Auch in Brandenburg (Land) habe ich neue Kontakte geknüpft. Im März werde ich dort bei einem spannenden Event aktiv werden (Näheres dazu verrate ich bald).

Meine Befürchtung, auf einer Großveranstaltung wie einer Messe unterzugehen, hat sich nicht bewahrheitet. Es waren drei schöne Tage, dafür ein herzliches Dankeschön an die Organisatoren, ich komme gerne wieder!